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EU-Verbrennerverbot
wäre fatales Zeichen für
Klimaschutz und Mobilität

EU-Verbrennerverbot AVD
  • Abstimmung ist Richtungsentscheidung für die Zukunft Europas
  • Nur Technologieoffenheit kann zu bestmöglichen Entwicklungen führen
  • Ein „Ja“ würde Europa aus dem internationalen Wettbewerb katapultieren

Am 7. Juni steht im EU-Parlament eine Abstimmung zum Verbot der Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab 2035 auf der Tagesordnung. Sollte der entsprechende Antrag eine Mehrheit finden, wäre dies nach Einschätzung des Automobilclub von Deutschland (AvD) ein schlechter Tag für Europa, die individuelle Mobilität auf unserem Kontinent und ein fatales Zeichen für den Klimaschutz.

Europas wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wurde bislang von einem freiheitlichen Wettbewerb um die besten Technologien getragen. Dies sind hervorragende Rahmenbedingungen, um den großen Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen, auch im Verkehrssektor. Doch anstatt nur klimapolitische Ziele vorzugeben und deren Erfüllung dem Markt und der Kreativität innovativen Ingenieuren zu überlassen, will die Politik nun eigene Technologievorgaben durchsetzen und die Elektrifizierung als alleinige Antriebstechnologie für die Zukunft gesetzlich verankern. Die Zustimmung zu den entsprechenden Plänen würde den Klimaschutz wie auch die Energiesicherheit und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit innerhalb der Europäischen Gemeinschaft massiv gefährden. Mit dem geplanten Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren würde sich die EU von der für den Klimaschutz unverzichtbaren globalen Dekarbonisierung des Verkehrssektors abkoppeln und zugleich ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit bei der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte aufgeben.

Den europäischen Unternehmen und ihren Forschungsabteilungen wird damit die Chance genommen, durch die Entwicklung von Hochwirkungsgradmotoren und die Produktion von regenerativen CO2-neutralen Kraftstoffen wie E-Fuels und synthetischer XtL-Fuels (Fischer-Tropsch-Kraftstoffe) den global im Einsatz befindlichen Verbrennungsmotor zu einem klimaneutralen Antrieb der Zukunft zu machen. Gleichzeitig würden die weiterhin ungelösten Fragen und Probleme der Elektromobilität ignoriert und deren zum Teil ungewisse Lösbarkeit als erledigt angenommen. Ein Kardinalfehler, der bereits bei der Nutzung der Kernenergie begangen wurde.

Im Sinne rascher Antworten auf die akuten Herausforderungen des Klimawandels sind jedoch Einschränkungen der ingeniösen Kreativität die schlechtesten aller denkbaren Maßnahmen. Vielmehr bedarf es echter Technologieoffenheit, damit sämtliche Lösungsansätze die Möglichkeit haben ihr Potenzial aufzuzeigen, um den bestmöglichen Technologiemix zu identifizieren. Das gilt für Elektroautos, für die Wasserstoff-Technologie, aber auch für den Verbrenner. Doch nur mit dem Verbrennungsmotor und dem Einsatz klimaneutraler, synthetischer Kraftstoffe kann der Individualverkehr zeitnah und nachhaltig dekarbonisiert werden und einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Auch wenn das Verbot von Automobilen mit Verbrennungsmotoren erst 2035 in Kraft tritt, würde Europa bereits jetzt ohne Not eine enorme Wertschöpfung aus der Hand geben, die dann von China, Südkorea und anderen technologieoffenen Ländern mit Freude übernommen werden wird. Auch würde die offenbar angestrebte „Electric-only“-Strategie die Abhängigkeit von totalitären Staaten, wie Russland und China erheblich vergrößern, wie bereits heute erste Lieferengpässe für die Batterierohstoffe zeigen. Darüber hinaus gefährdet eine derartige Politik auf verantwortungsloseweise den sozialen Frieden innerhalb der europäischen Staaten: Die individuelle Mobilität mit dem eigenen PKW wird absehbar massiv verteuert und wird nur noch für Besserverdiener und politische Mandatsträger erschwinglich sein, während einkommensschwache Haushalte künftig immer mehr außen vor bleiben und damit auch in den Möglichkeiten, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, zusätzlich benachteiligt werden.

Mehr noch: Eine alleinige Fokussierung auf elektrische Antriebe würde den Klimaschutz massiv einbremsen und behindern, da der Aufbau der erforderlichen Infrastruktur (Lademöglichkeiten, Anpassung der Stromnetze, etc.) nicht nur einen immensen Investitionsbedarf der öffentlichen Hand erfordert und die Umsetzung eine Frage von Jahrzehnten und nicht von Jahren sein wird. Haben wir tatsächlich noch so viel Zeit?

Der AvD hat sich daher in einem Schreiben an alle Parlamentarier des Europäische Parlaments gewandt und sie aufgefordert, bei der Abstimmung zum geplanten Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 mit „NEIN“ zu stimmen und stattdessen „JA“ zur Anrechnung von regenerativen Kraftstoffen sowie von E-Fuels und von synthetischen, biobasierten Kraftstoffen zu sagen.

Wir danken unserem Partner-Club AvD für den bereitgestellten Content.

Mehr Informationen unter: www.avd.de