WAC-Präsidium
Liebe WAC-Mitglieder, liebe Freunde,
am 9. April 1899 haben die Autopioniere Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Robert Bosch den Königlich Württembergischen Automobilclub unter dem Protektorat S.M. König Wilhelm II. von Württemberg gegründet. Mit Stolz blicken wir nun auf eine 125-Jährige Tradition zurück. Im Sinne der Gründungsväter und Wegbereiter des Automobils, ist der WAC seit jeher der Innovation verpflichtet. Wir sehen uns als Partner der individuellen Mobilität, die sowohl die aktuelle Struktur unserer europäischen Gesellschaft, als auch einen freien und modernen Lebensstil ermöglicht hat und auch in Zukunft ermöglichen wird. Dies zu erhalten sehen wir als unseren Auftrag und stehen sowohl der Politik als auch der Presse und der Wirtschaft als neutrales Netzwerk zur Verfügung.
Die Interessengebiete reichen von der Pflege des Historischen Kulturgutes Automobil bis hin zur Entwicklung der Mobilität im urbanen und transurbanen Raum. Der WAC hat heute ein deutlich breiteres Spektrum an Themen und Aufgaben. Vom gemeinsamen Clubleben über Motorsport bis hin zur aktiven Beteiligung an der technologischen und wirtschaftlichen Diskussion über Themen des Individualverkehrs. Das Steuer des Automobils wird in der Zukunft vielleicht einer KI übergeben. Aber welche Aufgaben die KI hat und ob diese intelligent eingesetzt wird, werden auch in Zukunft Menschen mit Weitblick und hoher technischer und sozialer Kompetenz entscheiden.
Der WAC pflegt ein lebendiges Netzwerk, ein aktives Clubleben und hat ein umfassendes Angebot an Events sowie aktiven Austausch zwischen Mitgliedern und Freunden. Die Mitglieder des WAC sind im Bereich des Automobils kompetent und technologiebegeistert. Wir bringen uns aktiv in die Gestaltung, den Erhalt und die Weiterentwicklung des Clubs und der Kompetenzfelder ein. Das Clubleben ist freundschaftlich, auf gehobenem Niveau unter Gleichgesinnten.
Was bedeutet Individualverkehr überhaupt? 1899 stellte Mobiltät eine neue persönliche Freiheit dar. Deutschland entwickelte sich später vom „Motorrad-Land“ zum „Automobil-Land“. Die Mobilität der Bürger brachte persönliche Freiheit, aber auch ganz neue Möglichkeiten, sich in der Arbeitswelt zu behaupten. Die Firmen unserer Gründer Daimler, Maybach und Bosch wuchsen von kleinen Handwerksbetrieben zu Weltkonzernen, entsprechend nahm die wirtschaftliche Bedeutung des Automobils im Land von Jahr zu Jahr zu und ist heute einer der bestimmenden Wirtschaftsfaktoren.
Aber das Automobil musste sich erst finden. Marken wie Espenlaub, Brütsch, Glas, Borgward, NSU und viele andere kennt heute kaum noch jemand. Ihre Ideen kamen aus der jeweiligen Zeit und waren den damaligen Anforderungen geschuldet. Die Firmen sind vergessen, aber sie brachten Stück für Stück den Stand der Technik voran bis zur heutigen Perfektion, wie sie in unserem Land von Mercedes und Porsche, Bosch und vielen anderen gelebt und ständig weiterentwickelt wird.
Die Autos wurden über die Jahrzehnte immer perfekter, sicherer und schneller. Die Infrastruktur musste mit dem Anstieg der schieren Menge an Autos schritthalten. Seit den dreißiger Jahren gibt es Bestrebungen, die Innenstädte und das Fernstraßennetz für die gestiegenen Verkehrsanforderungen zu optimieren. Die Charta von Athen brachte 1962 hierzulande die Idee einer „autogerechten Stadt“ in die Diskussion – noch heute kann man die damaligen Denkansätze in Stuttgart besichtigen.
Trotzdem wurden die Dichte des Fahrzeugaufkommens und die immer neue Überlastung der Verkehrswege für alle Verkehrsteilnehmer immer problematischer. Darauf haben Zulieferer wie Bosch, Hersteller wie Daimler-Benz und Prüfgesellschaften wie die Dekra reagiert und mit ABS, Sicherheitsgurten, regelmäßiger Hauptuntersuchung und vielem Weiteren für mehr Sicherheit im Straßenverkehr gesorgt. Eine wegweisende Entwicklung für die ganze Welt! Noch heute zählen die deutschen Autos zu den effizientesten und sichersten Fahrzeugen weltweit. Wir haben die Benchmarks gesetzt und die Verfolger schließen auf.
Sicherlich werden die Aufgaben der Mobilität – wie schon seit
125 Jahren – arbeitsteilig von verschiedenen Systemanbietern geleistet. Der schienengebundene Verkehr oder die Wasserstraßen sind per se nicht unsere Kompetenz. Die Zukunft der individuellen Mobilität aber gehört, wie die Verkaufszahlen weltweit zeigen, dem Automobil; und damit kennen wir uns aus! Allein in Deutschland verzeichneten wir laut dem DAT Report einen Zulassungrekord mit über 48 Millionen Autos in 2022.
Der Anspruch an Qualität und Sicherheit ist weitgehend erfüllt. Jetzt kommen auf das Auto viele neue Anforderungen zu. Die Stichworte heißen Klimafreundlichkeit, Energieeffizienz, Autonomie, Recycling, Kreislaufwirtschaft, Netzpuffer, Connectivity, Sharing, Quartiersflotten, Intermodalverkehr, Nachhaltigkeit, Lieferkette, Energieträger, Fahrdatenauswertung, Digitalisierung, InCarServices, Abos, Predictive Maintenance, … es hört nicht mehr auf. Wohl dem Hersteller, der die Anforderungen erfüllt, wohl dem Kunden der das für Ihn passende Auto findet.
Wir freuen uns auf die kommenden Weiterentwicklungen, die unsere Mobilität erhalten, verbessern und ermöglichen. Seit 125 Jahren stehen wir als Club und Plattform für Automobil-Enthusiasten zur Verfügung. Der WAC ist Ihr verlässlicher und neutraler Ansprechpartner für Historie und Zukunft des Automobils.
Ganz im Sinne unserer Gründungsväter und unseres Anspruches:
Württembergischer Automobil Club –
Automobile Inspiration.
WAC-Präsidium v.l.n.r.: Bernd Schlossnickel (Präsident), Joachim Schramm (Vizepräsident, Schatzmeister),
Dr. Klaus Dieterich (Präsidiumsmitglied), Dr. Jochen Baur (Clubsyndicus), Roland Hensel (Wirtschaftsreferent),
Jürgen Preuß (Veranstaltungs- und Pressereferent), Nico Balss (Jugendreferent)