DER CLUB
8. August 1955
WAC-Grundsteinlegung
Das neue Clubheim
WAC-Magazin Heft 20/1955
Das neue Clubheim
Auf der letzten ordentlichen Mitgliederversammlung berichtete unser Präsident, Herr Dr. Doertenbach, den Mitgliedern über den Stand der Vorarbeiten für den Clubhausneubau. Nachdem inzwischen eine Übersicht über den zu erwartenden Geldeingang ergeben hatte, daß die Finanzierung sichergestellt ist, wurden die von den Herren Architekten eingereichten Entwürfe einer eingehenden Prüfung durch die Baukommission, bestehend aus den Herren Kleber, Möller, Neuffer und Weiz, unterzogen. Als gastronomischer Fachmann stellte Herr Loeble seinen Rat zur Verfügung. In mehreren Sitzungen befaßte sich Herr Professor Gutbier, Rektor der Technischen Hochschule Stuttgart, als Gutachter intensiv mit den einzelnen Entwürfen.
Das Präsidium beschloß am 21. März, Herrn Dipl.-Ing. Walter Hagstotz auf Grund der vorgelegten Pläne und Gutachten mit der Ausführung des Neubaues zu beauftragen. Nun folgten zahlreiche Besprechungen und Sitzungen der Baukommission, an denen z.T. auch unser Präsident teilnahm, bis am 12. Mai dem Präsidium die endgültigen Pläne zur Genehmigung eingereicht werden konnten. Das Präsidium billigte einstimmig die vorgelegten Unterlagen der Baukommission und des Schatzmeisters, so daß der Präsident seine Unterschrift unter das Baugesuch an die Stadt Stuttgart setzen konnte. Das neue Clubhaus wird aus einem Kellergeschoß, dem Erdgeschoß und dem Obergeschoß bestehen. Während das Obergeschoß die eigentlichen Clubräume mit direktem Ausgang zum Garten aufnimmt, sind im Erdgeschoß die Verwaltung, Garderobe, Küche, Hausmeisterwohnung und Toilletten untergebracht. Im Keller befindet sich ein Bier- und Vesperstüble sowie die Vorratsräume, außerdem die Heizungs- und Belüftungsanlage und ein Wasch- und Trockenraum. Vom Keller bis zum Obergeschoß fährt ein Wirtschaftsaufzug, während auf einen Personenaufzug aus Ersparnisgründen verzichtet wurde. Wir haben nun unser Clubmitglied, Herrn Architekt Dipl.-Ing. Walter Hagstotz, gebeten, uns einiges über das Obergeschoß auszuführen. Er schreibt uns:
„Heute gebe ich Ihnen den Grundriss des Obergeschosses, aus dem die Clubmitglieder die innere Organisation, sowie die wesentlichen Gesichtspunkte der Planung erkennen können. Es war wichtig, die Gesellschaftsräume so zu ordnen, daß sie alle, gemeinsam und einzeln, ohne Störung der Versorgung, benutzt werden können. Der „Saal“ hat jetzt ein Fassungsvermögen bei geschlossener Bestuhlung für Vorträge von 280 Personen, bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ohne Tanzfläche ließen sich 220 Personen setzen. Die Glaswand zur Gartenterrasse läßt sich zum Teil öffnen, so daß der Saal in den Garten eine ausgesprochene Erweiterung finden kann. Der „Clubraum“ ist in seiner Grundfläche ähnlich wie unsere jetzigen Räume im Olga-Bau. Das „Speisezimmer“ ist größer geworden und hat einen direkten Ausgang über eine Terrasse zum Garten, so daß der Clubraum mit dem Eßzimmer auch bei Veranstaltungen im Festsaal einen Kontakt zum Garten bekommt. Vor dem Clubraum zur Mörikestraße liegt eine ca. 1,80 m breite Terrasse, die es ermöglicht, an Sommerabenden imAnschluß an den Clubraum direkt im Freien zu sitzen. In der Mitte all dieser Räume liegt als Versorgungselement die Anrichte, die durch Aufzüge mit der im Erdgeschoß liegenden Küche und dem im Untergeschoß liegenden Weinkeller verbunden ist. Die daneben liegende „Bar“ ist so angeordnet, daß sie, auch ohne die eigentlichen Clubräume zu betreten, durch Gäste benutzbar ist.
Die Treppenhalle ist so bemessen, daß auch bei größeren Veranstaltungen, wo alle Räume gleichzeitig benutzt werden, ein genügend großes Verkehrselement vorhanden ist. Ich glaube, daß nun in allem eine glückliche Lösung der verschiedenen Programmpunkte gefunden wurde, um den Clubmitgliedern ein Haus zu errichten, das ihren Vorstellungen von einem Clubhaus des Württembergischen Automobilclubs entspricht.“ Wir werden in den nächsten Heften über den Stand des Neubaues weiterberichten und hoffen, recht bald auch ein Modellfoto in den „Clubmitteilungen“ bringen zu können.