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Kienle
540 K Spezial-Roadster:
Das Kronjuwel
Jeder Meter gerät zum Genuss in diesem mit großer Sorgfalt restaurierten Traum – ein Mercedes-Benz 540 Spezial-Roadster aus dem Jahr 1937.
Autos sind ein Gut, das man kaufen kann. Gegen Geld lässt sich vieles tauschen, vieles, jedoch nicht alles: Glück nicht, Gesundheit nicht – und Geschichte nicht. Geschichte wächst und beschreibt das, was über lange Zeit geschehen ist. Geduld gehört oft dazu.
Wenn der Blick auf diesen Mercedes-Benz 540 K Spezial-Roadster fällt, ist eines sofort zu sehen: sein exzellenter Zustand. Den besitzt dieser exzeptionelle Wagen, nachdem ihn KIENLE Automobiltechnik umfassend und mit größter Sorgfalt restauriert hat (siehe Seite 18). Was dagegen nicht zu sehen ist, ist die beeindruckende Historie dieses Exemplars. Es befindet sich bis heute in den Händen der Familie seines ersten Besitzers.
Unsere Geschichte beginnt am 14. Oktober 1937 in London. Oder, um präzise zu sein: im Earls Court Exhibition Centre. Dort fand zum ersten Mal an dieser Stelle die British International Motor Show statt, und als Aussteller selbstverständlich vertreten war Mercedes-Benz, dem wichtigtsen deutschen Anbieter nobler Fahrzeuge. Auf dem Stand präsentierten die Stuttgarter unter anderem einen Mercedes-Benz 540 K Spezial-Roadster, einen Rechtslenker, wie sich das für potenzielle Kunden im Vereinigten Königreich geziemte.
Das Werk hatte dieses Prachtstück nicht ohne Erfolg über den Ärmelkanal speditiert. Vor Ort fand das Aufsehen erregende Automobil einen Käufer, ein gekröntes Haupt aus Südostasien, wo ebenfalls Linksverkehr herrschte, was wiederum die Konfiguration des Wagens äußerst sinnvoll erscheinen ließ.
Unter den vielen Karosserievarianten, die es auf der technischen Basis mit dem kompressoraufgeladenen 5,4-Liter-Reihenachtzylinder damals im Angebot gab, zählte der Aufbau als Spezial-Roadster zu den besonderen Juwelen. Die Werkskarosserie bot eine unvergleichliche Mischung aus Glanz und Eleganz, aus Solidität und Sportlichkeit. In ihr vereinten sich Gegensätze zu einem neuen Zenith der Automobilbaukunst, die damals wie heute in ihrer Einzigartigkeit keinen Vergleich findet.
Schönheit, das stimmt schon, liegt immer auch in den Augen des Betrachters. Allerdings hat es in den vergangenen acht Jahrzehnten, seitdem dieses Modell bekannt ist, kaum eine Stimme gegeben, die nicht die Ausgewogenheit und Klasse dieser Form gelobt hat. Mercedes-Benz hatte es geschafft, völlig ohne das Zutun großer externer Karossiers, nicht nur ein technisch avanciertes, starkes und komfortables Automobil zu schaffen, sondern auch eines, das sich in seiner epischen Schönheit für alle Zeiten einen Spitzenplatz reserviert hat. Es ist daher kein Wunder, dass Vertreter dieser raren Spezies bis heute ein Siegesabonnement bei allen großen Concours d‘Élegance zu haben scheinen. Sie können vieles, und eines ganz besonders: verführen.
Nur zwei Stunden nach der Öffnung der Tore in London lehnte an der Scheibe des Stars auf dem Mercedes-Benz-Stand bereits ein Schild mit der Aufschrift „SOLD“ – verkauft. Das sorgte für jede Menge Gesprächsstoff in London, für gute Publicity und mehrte das Renommee der deutschen Marke im Heimatland von Rolls-Royce, Bentley, Daimler und Lagonda.
Der Erfolg des über 170 km/h schnellen Luxuswagens, der stets mit Sport-Appeal antrat, ohne dabei seinen Komfortanspruch zu vernachlässigen, war enorm. In unmittelbaren Verkaufszahlen ließ er sich freilich nie messen: Vom Modell 540 K
Text: CHEKANDINO – Agentur für mediale Inhalte
Fotos: Magali Hauser
Kienle News Magazin
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Diesen Artikel finden Sie in der Kienle Magazin Ausgabe 02/2020