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Achtung vor Langfingern:
Diebstahlschutz für Old-
und Youngtimer

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 10.500 Autos im Wert von über 200 Millionen Euro gestohlen. Ein Großteil davon waren vor allem neue, hochpreisige Modelle. Doch Entwarnung für Old- und Youngtimer bedeutet dies noch lange nicht.

Gelegenheit macht Diebe und der Verkauf von hochwertigen Klassikern ist nicht nur für organisierte Diebesbanden ein lukratives Geschäft – vor allem Marken wie Porsche und Mercedes sind davon betroffen. Hinzu kommt, dass es den bejahrten Automodellen an moderner Sicherheitstechnik und effektiver Schutzfunktionen fehlt, beispielsweise an Alarmanlagen.

Einen 100 Prozent effektiven Diebstahlschutz gibt es leider nicht – weder für moderne, neue Wagen noch für Oldtimer. Organisierte Banden schrecken vor fast nichts zurück. Ist ein lukratives Zielobjekt gesichtet, gehen sie sogar so weit, den Wagen mit einem Tracker zu versehen, um das Fahrzeug zu einem späteren Zeitpunkt zu orten und sich ans Werk zu machen; selbst Tiefgaragen halten sie nicht ab. Jedoch können Sie es den Langfingern schwer machen, und so das Risiko eines Diebstahls, in den meiste Fällen, verringern.

Diebstahlschutz für Oldtimer erhöhen
Die meisten Autodiebe suchen sich Objekte, die ungesichert und leicht zu öffnen scheinen. Brauchen sie dagegen länger, um einen Wagen aufzubrechen, sehen sie eher davon ab, das Auto stehlen zu wollen – viel zu hoch ist dann das Risiko, erwischt zu werden. Daher gibt es einige Mittel und technische Lösungen, die es den Dieben erschwert, die Tat durchzuziehen.

Durch den Einsatz von Lenkrad- und Radkrallen ist es für Autodiebe nicht einfach, den Wagen selbst nach dem erfolgreichen Aufbrechen der Tür und ein Kurzschließen der Technik von der Stelle zu bewegen. Die Demontage dieser Krallen kostet den Dieb nicht nur wertvolle Zeit, sondern verursacht zudem auch verräterischen Lärm. Diese sichtbaren Schlösser können somit eine erste abschreckende Wirkung auf den Autodieb haben. Es geht aber auch weniger auffällig: Die Gangschaltungssperre ist im Vergleich zur Radkralle nicht sofort erkennbar und blockiert – wenn sie im Wagen verbaut ist – den Schalthebel mit einem Bolzen.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich viel getan in Sachen elektronische Alarmsysteme – jedoch besitzen viele, vor allem hochbejahrte Klassiker, diese nicht, kam diese Technik doch lange nach ihrer Zeit. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Oldtimer diese technischen Mittel der Sicherung, wie Alarmanlagen und elektronische Wegfahrsperren, nicht auch nutzen können. Nachrüsten ist das Zauberwort: Technische Systeme können nachträglich in das Fahrzeug montiert werden, und bieten somit auch den ältesten Automobilen einen guten Schutz gegen Langfinger.

Sollte es dennoch zu einem Autodiebstahl kommen, gibt es zudem weitere Hilfsmittel, die beim Aufspüren der gestohlenen Fahrzeuge helfen können. GPS-Tracker, sogenannte Vehicle-Tracking-Systeme, können in den Wagen eingebaut werden und machen es so möglich, die Fahrzeuge jederzeit zu orten und Fahrtwege nachzuverfolgen. Manche System-Anwendungen können sogar die Stromzufuhr für Zündung oder Treibstoffpumpe kappen, was den Autodieben den Abtransport des gestohlenen Wagens erschwert.

Es ist empfehlenswert, eine Kombination aus elektronischen Alarmsystemen und manuellem Diebstahlschutz im Wagen anzubringen, und das Fahrzeug zusätzlich mit einem GPS-Tracker auszustatten. Dies erhöht die Chancen, den Wagen im Falle eines Diebstahls wiederzufinden.

Was können Sie sonst noch tun
Nutzen Sie für die Sicherheit Ihres Klassikers nicht nur im Wagen verbaute technische Hilfsmittel. Eine abschließbare, alarmgesicherte Garage schützt den Oldie nicht nur vor Wind und Wetter, sondern stellt für Diebe ein Hindernis dar, dass es erst einmal zu überwinden gilt.

Muss der Wagen in die Werkstatt, sollte hier sichergestellt werden, dass das Fahrzeug nicht lange auf ungesicherten und unüberwachten Parkplätzen abgestellt wird – vor allem nicht nachts. Außerdem ist es immer ratsam, Ihren Oldtimer mit einer passenden Versicherung auszustatten – nicht nur für den Fall eines Diebstahls ist das sehr empfehlenswert.

Es lindert zwar nicht den Verlust Ihres Klassikers, eine Kasko-Versicherung hilft dennoch, zumindest den finanziellen Schaden zu mindern. Der Versicherung müssen hierfür immer die aktuellen materiellen Fahrzeugwerte vorliegen – Zustand des Wagens, Marktwert, Wiederbeschaffungswert oder auch der Wiederherstellungswert. Durch regelmäßige Fahrzeuggutachten erhalten Sie die aktuellen Werte und können der Versicherung im Falle eines Diebstahls alle nötigen Informationen zukommen lassen.

Wichtig hier besonders für Besitzer von Cabriolets: Parkt der Wagen im Freien, muss er stets abgeschlossen und mit geschlossenen Fenstern und Verdeck abgestellt werden. Allgemein ist es auch selbstverständlich, dass nie Zweitschlüssel oder der Fahrzeugschein im Auto gelassen werden dürfen – dies zählt im Falle eines Diebstahls als grobe Fahrlässigkeit und führt zu Problemen mit der Versicherung.

Wir danken unserem WAC-Firmenmitglied Dekra für den bereitgestellten Content.

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