CLASSICS

Erinnerungen an Le Mans:
Jörg Bergmeister im Gespräch
mit Jürgen Barth

Erinnerungen an Le Mans

Aber 2020 ist kein normales Jahr. Das Coronavirus hat Sport-Veranstaltungen auf der ganzen Welt durcheinandergewirbelt, und Le Mans bildet hier keine Ausnahme. Die Pandemie brachte alle Pläne durcheinander: Zuschauer sind dieses Jahr in Le Mans überhaupt nicht zugelassen und die Zahl der zugelassenen Teammitglieder vor Ort wurde auf ein absolutes Minimum begrenzt. Das Ergebnis: Beide werden das Rennen aus der Ferne verfolgen.

Während der Countdown zum meistbeachtesten Langstreckenrennen des Jahres läuft, tauschen die beiden Männer – beide berühmt für ihre Erfolge im Kundensport ebenso wie in Werksteams – Geschichten über ein Leben im Rennoverall aus.

Jürgen Barth: „Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal nach Le Mans kam. Das muss 1968 gewesen sein, nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte. Ich hatte ein weißes Hemd an, aber nach Rennstart dauerte es keine Stunde, bis ich komplett dreckig war, weil ich Kunden mit ihren Fahrzeugen half. Ein Kunde fuhr einen 910, da musste ich kurz vor dem Start noch den Auspuff anschweißen!“

Jörg Bergmeister: „Das ist so cool! Ehrlich gesagt, dachte ich bei meinem ersten Mal im Jahr 2002, naja, das ist ein 24-Stunden-Rennen wie jedes andere. Damit lag ich allerdings komplett falsch! Diese erste Erfahrung – die Fahrerparade und all die Emotionen auf den Gesichtern der Zuschauer, dann während des Rennens durch die Porsche-Kurven fahren und das Blitzlichtgewitter erleben… Le Mans wurde ganz schnell zu meinem Lieblingsrennen, und ich bin sehr glücklich, dass ich an einigen dieser Veranstaltungen teilhaben durfte. Das ist definitiv ein ganz besonderer Ort.

Meine schönste Erinnerung ist die an 2004, als ich zum ersten Mal Klassensieger wurde. In der Woche davor hatte ich einen Fahrrad-Unfall und ich wusste nicht, ob ich es überhaupt schaffe, denn die Schürfwunden am ganzen Körper haben mir wirklich Schmerzen bereitet. Aber zusammen mit Patrick Long und Sascha Maassen haben wir es trotzdem geschafft.“

Barth: „Für mich gibt es zwei große Rennstrecken, die es sich wirklich zu gewinnen lohnt: Indianapolis und Le Mans. Deinen Sieg bei Le Mans verfolgen 220.000 Zuschauer vor Ort, das ist unfassbar emotional. Als ich 1977 siegreich war, habe ich erst im Nachhinein so richtig realisiert, dass ich Le Mans gewonnen hatte – und dann wurde ich von meinen Gefühlen übermannt.

Wir danken unserem Kompetenzpartner Porsche für den bereitgestellten Content.

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