DER CLUB
Motorworld Bulletin 109:
Interview Roger Kanzenbach
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Foto: Motorworld
CO2-NEUTRAL: MOTORWORLD VERBINDET HISTORIE UND KLIMASCHUTZ
Umwelt- und Klimaschutz gewinnen immer mehr an Bedeutung. Auch bei der Motorworld Group spielt das Thema eine wichtige Rolle. So werden alle Gebäude, die von der Unternehmensgruppe Dünkel entwickelt, geplant und gebaut werden, unter Berücksichtigung und Anwendung regenerativer Energien realisiert. Dazu zählen auch die Motorworld-Standorte. Roger Kanzenbach, Leiter Green Building, berichtet im Interview.
Herr Kanzenbach, wie grün ist die Motorworld?
Die Motorworld ist im Prinzip klimaneutral, wenn wir die CO2-Einsparung aus unseren regenerativen Energieanlagen bilanzieren. Das heißt für uns, dass wir weniger CO2 verbrauchen als wir selbst einsparen. Unser Energieverbrauch steht permanent unter dem Vorbehalt der Energieeffizienz, denn für uns gilt: Die Energie, die wir nicht verbrauchen, muss nicht erzeugt und bezahlt werden.
Generell stellen Umweltschutz und Ressourcenschonung für uns einen permanenten Prozess dar. Wir analysieren bei unseren Bauprojekten Lebenszyklen und denken über eine Kreislaufwirtschaft nach. Es ist zum Beispiel besser, für weniger Plastikmüll auf Einweggeschirr zu verzichten, obwohl es ansonsten vielleicht viele Vorteile hat.
Was steckt hinter dem Engagement der Motorworld?
Ressourcenschonend zu planen ist Tradition unserer Unternehmensgruppe, die vor vielen Jahrzehnten mit dem Kiesabbau begann. In diesem Bereich geben wir beispielsweise die nach der wirtschaftlichen Nutzung von uns genutzten Flächen rekultiviert zurück.
Aber auch in den anderen Geschäftsfeldern motivieren uns die Klimaschutzziele und auch die kürzlich eingeführte CO2-Besteuerung zu einer permanenten Optimierung unserer Prozesse und Technologien. Wir wollen unseren Beitrag leisten, die Ziele zu erreichen und das im Einklang mit unseren wirtschaftlichen Aktivitäten. Wir glauben, dass wir alle nicht mehr nur Natur verbrauchen können, sondern dass wir mit ihr harmonisch produzieren und leben müssen. Dafür steht insbesondere unser Unternehmensbereich GREENENERGYWORLD. Er ist eine wesentliche Säule unserer Firmengruppe.
Historische Standorte in Green Buildings zu verwandeln – eine echte Herausforderung, oder?
Unsere Gebäude sind mit historischen Baustoffen gebaut worden, die man heute so nicht mehr verwendet. Wir haben den Anspruch, auch aufgrund der stetig steigenden Energiekosten, historische Gebäude in den Energieeffizienzhaus-Standard zu bringen. Diese Aufgabe ist fachlich anspruchsvoller, zeitintensiver und auch teurer als ein Neubau auf der grünen Wiese.
Für das gesamte Team ist es eine Herausforderung, jede Entscheidung auch unter den Vorbehalt des Ressourcenverbrauches zu stellen. Doch diese Arbeit müssen wir leisten und mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden.
Wie gelingt es, die Standorte klimaneutral zu machen?
Jeder unserer Standorte wird individuell bilanziert, doch es gibt Gemeinsamkeiten für alle Standorte. Wir verbauen Photovoltaikanlagen, Blockheizkraftwerke, LED-Beleuchtung oder nutzen Fernwärme mit einem geringen Primärenergiefaktor, der sich aus der Nutzung von erneuerbarer Energie ergibt.
Geben Sie uns ein Beispiel …
Am Standort München haben wir aktuell 350 kWp Photovoltaikanlagen in Betrieb. 2020 haben wir weitere 750 kWp Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von 360 kWel installiert, die im vierten Quartal 2020 in Betrieb genommen werden. Wir erzeugen dann im Jahr 2021 allein in München ca. 2,6 Millionen kWh Strom selbst und sparen mit unseren erneuerbaren Energieanlagen, die wir auch für unseren Eigenverbrauch nutzen, ca. 600 Tonnen CO2 im Jahr.
Übrigens untersuchen wir derzeit an unseren Standorten den CO2-Verbrauch, um diesen mit unserer Einsparung zu vergleichen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Für einen Teilbereich der Motorworld München liegen die Ergebnisse bereits vor. Trotz vollem Eventbetrieb 2019 wurden die CO2-Emmissionen ausgeglichen – durch die bestehende Photovoltaikanlage und den zusätzlichen Kauf von Umweltprojekt-Zertifikaten, die sinnvolle Projekte unterstützen. Die Betreibergesellschaft der Motorworld München darf sich nach bestandener Zertifizierung somit bereits 2020 klimaneutral nennen. Mit der Inbetriebnahme von weiteren Energieerzeugungsanlagen in diesem Jahr werden wir wahrscheinlich ab 2021 sogar auf den Kauf der Zertifikate verzichten können.
CO2-NEUTRAL: MOTORWORLD COMBINES HISTORY AND CLIMATE PROTECTION
Environmental and climate protection are becoming increasingly important. This is also a key issue for the Motorworld Group. All buildings developed, planned and built by the Dünkel corporate group are realised taking into account and utilising renewable energy sources. This also includes the Motorworld locations. Roger Kanzenbach, Head of Green Building, reports on these activities in an interview.
Mr. Kanzenbach, how green is Motorworld?
In principle, when we take into account the CO2 savings from our regenerative energy systems, Motorworld is climate-neutral. This means that we consume less CO2 than we actually save. Our energy consumption is permanently subject to energy efficiency measures, because the energy we don‘t use doesn‘t have to be generated and paid for.
Generally speaking, environmental protection and resource conservation are a permanent process for us. On our construction projects, we analyse life cycles and take recycling management into consideration. For example, it is better to avoid using disposable dishes so that less plastic waste is generated, even though it may otherwise have many advantages.
What is behind Motorworld‘s commitment?
Resource-saving planning is a tradition in our corporate group, which began many decades ago with the mining of gravel. In this area, for instance, land that we use for commercial purposes is subsequently restored to a cultivated state. But in other business areas too, climate protection targets and the recently introduced CO2 taxation motivate us to continuously optimise our processes and technologies. We want to make our contribution to achieving the set goals in line with our economic activities. We believe that we can all no longer just consume nature, but that we must produce and live in harmony with it. This is what our GREENENERGYWORLD division stands for. It is an essential pillar of our corporate group.
Transforming historical sites into green buildings – that‘s a real challenge, isn‘t it?
Our buildings were constructed using historical building materials that are no longer in use today. We also strive to bring historic buildings up to energy efficiency standards due to the constantly rising energy costs. This task is technically more exacting, more time-consuming, and also more expensive than a new building on a greenfield site.
For the entire team, it is a challenge to make every decision subject to resource consumption criteria. But we have to do this work and I am very satisfied with the results.
How are the locations made climate-neutral?
Each of our locations is individually assessed, although there are similar factors at all of them. We install photovoltaic systems, combined heat and power plants, LED lighting, or use district heating with a low primary energy factor resulting from the use of renewable energy.
Can you give us an example?
At our location in Munich, we currently have 350 kWp photovoltaic systems in operation. In 2020, we installed further 750 kWp photo- voltaic systems and combined heat and power plants with an output of 360 kWel, which will go into operation in the fourth quarter of 2020. In 2021, in Munich alone we will then generate around 2.6 million kWh electricity and save around 600 tons of CO2 per year.
Incidentally, we are currently investigating the CO2 consumption at our locations to compare it with our savings. To stay with our example: The results are already available for a part of Motorworld Munich. Despite a full event programme in 2019, CO2 emissions were offset with the existing photovoltaic system and the additional purchase of environmental project certificates, which support worthwhile projects. The opera- ting company of Motorworld München can therefore already designate itself as being climate-neutral this year after attaining certification. With the commissioning of further power generation systems during 2020, we will probably even be able to dispense with purchasing the certificates all together from 2021.
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