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VDA-Präsidentin Müller: Wasserstoff und E-Fuels sind wichtige Bausteine für klimaneutralen Verkehr

Pläne der Bundesregierung für eine Nationale Wasserstoffstrategie zielen in die richtige Richtung, sind aber noch nicht ambitioniert genug. Regenerative Kraftstoffe können Elektromobilität sinnvoll ergänzen und für eine Verbesserung der Klimabilanz der Bestandsflotte sorgen

Die deutsche Automobilindustrie bekennt sich zu den Pariser Klimaschutzzielen bis 2050. „Das gemeinsame Ziel, den Verkehr bis 2050 klimaneutral zu machen, kann jedoch nur erreicht werden, wenn im Verkehrssektor zusätzlich zur Elektromobilität mit grünem Strom auch nachhaltige, regenerative Kraftstoffe wie Wasserstoff, mit erneuerbaren Energien hergestellte E-Fuels und fortschrittliche Biokraftstoffe zum Einsatz kommen“, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Auch 2030 und in den Jahren danach wird noch ein großer Teil der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren angetrieben.

Bereits die ambitionierten Zwischenziele für 2030 setzen einen schnellen Hochlauf der Elektromobilität voraus. Die EU-Flottengrenzwerte geben das weltweit ehrgeizigste CO2-Ziel vor. „Die deutsche Automobilindustrie legt zur Umsetzung der Vorgaben den Fokus auf Elektromobilität und wird bis 2030 sieben bis 10,5 Millionen Elektrofahrzeuge auf die deutschen Straßen bringen. Der Aufbau insbesondere der Ladesäulen-Infrastruktur muss dafür ambitioniert erfolgen“, sagte Hildegard Müller.

Der VDA setzt sich dafür ein, den Hochlauf der Elektromobilität zu beschleunigen. Die Politik und die betroffenen Branchen haben die Aufgabe, am schnellen Hochlauf der Elektromobilität mitzuwirken – und schon jetzt zusätzlich die Weichen zu stellen, damit nachhaltige, regenerative Kraftstoffe rechtzeitig zur Verfügung stehen.

Die Voraussetzung dafür ist der zügige Aufbau von Produktionsstätten für Wasserstoff und E-Fuels. „Die Weichenstellung dazu in der derzeit durch die Bundesregierung diskutierten Nationalen Wasserstoffstrategie ist ein richtiger, erster Schritt. Aber der Entwurf dafür geht noch nicht weit genug“, so Hildegard Müller. „Es fehlen darin konkrete Maßnahmen, wie regenerative Kraftstoffe in der benötigten Menge rasch zum Einsatz kommen könnten. Der VDA hat dafür konkrete Vorschläge entwickelt.“

Vor allem sollte die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der EU mit Ziel einer Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien möglichst ehrgeizig umgesetzt werden. Der VDA schlägt eine Quote von 23 Prozent erneuerbaren Kraftstoffen bis 2030 vor, um auf die zum Klimaschutz notwendigen Marktanteile von regenerativen Kraftstoffen zu kommen. Zusätzlich sollte eine Mindestquote von Wasserstoff und E-Fuels in Höhe von fünf Prozent eingeführt werden. Mehrfachanrechnungen beispielsweise für Ladestrom sollten entfallen.

Um regenerativen Kraftstoffen zum Durchbruch zu verhelfen, fordert der VDA außerdem ein befristetes Markteinführungsprogramm, damit die Wirtschaftlichkeit erster Anlagen möglich wird. Zudem müssten Wasserstoff und E-Fuels vollständig von der Energiesteuer nach EU-Richtlinie befreit und stromseitige Steuern und Abgaben deutlich gesenkt werden.

Der Einsatz von Wasserstoff und regenerativen Kraftstoffen kann die Elektromobilität in bestimmten Bereichen sinnvoll ergänzen. Wird eine globale Produktion synthetischer Kraftstoffe zugrunde gelegt, ist die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie kein limitierender Faktor.

Entsprechende Kraftstoffe sind zudem die einzige Möglichkeit, den CO2-Austoß des derzeitigen Kraftfahrzeugbestands zu senken und damit schnell wirksam zum Klimaschutz beizutragen. Regenerative Kraftstoffe auf einzelne Anwendungsgebiete wie die Luftfahrt zu reduzieren, erhöht deswegen das Risiko, die Klimaziele zu verfehlen.

Mehr Informationen unter: www.vda.de