Dr. Nicole
Hoffmeister-Kraut

Wir können in Baden-Württemberg auf eine lange Automobiltradition zurückblicken und sind zurecht stolz auf unsere innovative und erfolgreiche Automobilwirtschaft. Die automobile Wertschöpfung verändert sich aktuell aber weltweit mit immer größerer Dynamik und Intensität. Gerade wir als traditionsreicher Automobilstandort sind vom Wandel massiv betroffen und stecken mittendrin in einer Transformation vom Automobil- zum Mobilitätsland. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein für die Frage, ob wir den Klimawandel begrenzen, die nachhaltige Transformation unserer Wirtschaft meistern, die Digitalisierung zum Erfolg führen und Wohlstand sowie Arbeitsplätze in Baden-Württemberg bewahren können. Schon vor den aktuellen Krisen waren die Herausforderungen für die Branche durch die Transformationsprozesse der Nachhaltigkeit und Digitalisierung enorm. Die Ende des letzten Jahres veröffentlichte aktualisierte Strukturstudie unserer Landesagentur e-mobil BW stellt daher zurecht die Herausforderungen insbesondere durch Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung der Automobilwirtschaft in den Mittelpunkt. Sie zeigt aber auch die wirtschaftlichen und technologischen Chancen, die sich für den Automobilstandort Baden-Württemberg ergeben. Sie prognostiziert, dass Beschäftigung durch den batterieelektrischen Antriebsstrang in Baden-Württemberg aufgebaut wird. Durch die Unterschiede in der Komplexität der Antriebsstränge und in den Wertschöpfungsketten kann dieser Beschäftigungsaufbau aber nicht den Wegfall beim konventionellen Antriebsstrang ausgleichen. Bis 2030 haben, laut der Studie, diese Beschäftigten aber – aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs im Land – optimale Chancen, um in den Arbeitsmarkt aufgenommen zu werden. Stärker fallen die rechnerischen Beschäftigungseffekte allerdings bis 2040 durch den vollständigen Wegfall des Verbrennungsmotors aus. Einen leichten Beschäftigungsaufbau berechnet die Studie aufgrund der Entwicklung hin zum automatisierten Fahren. Den betrachteten Szenarien liegt allerdings die Annahme zugrunde, dass der Wertschöpfungsanteil baden-württembergischer Standorte gesichert wird, das heißt dass die im Land ansässigen Unternehmen ihre bisherigen Marktanteile im Automobilsektor auf Elektrofahrzeuge und Komponenten des automatisierten Fahrens übertragen können und dass sie am Standort festhalten. Dies ist keineswegs ein Selbstläufer. Es erfordert vielmehr eine große gemeinsame Kraftanstrengung. Um den Transformationsprozess zu bewältigen, müssen wir alle Technologiefelder bearbeiten und unsere Kräfte weiter bündeln. Ich bin davon überzeugt, dass die Landesregierung mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW und vielen weiteren Maßnahmen die richtigen Antworten liefert und notwendige Impulse setzt.

Baden-Württemberg ist die führende Innovationsregion und industrielle Herzkammer in Deutschland und Europa. Mit Fleiß und Kreativität werden wir auch die Lösungen für das Automobil und die Mobilität der Zukunft schaffen. Der WAC steht bereits seit 125 Jahren als Club und Plattform für alle, die das Automobil und die individuelle Mobilität lieben, zur Verfügung. Vielen Dank hierfür und herzlichen Glückwunsch zu diesem stolzen Jubiläum. Machen Sie weiter so!

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Ministerin für Wirtschaft,
Arbeit und Tourismus
Baden-Württemberg

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